Dienstag, 19. Juni 2018

Wisst Ihr, was UKSH ist?

Das ist das Universitätskrankenhaus Schleswig Holstein in Lübeck. Da liege ich seit gestern...
Ich hatte schon seit ein paar Tagen zunehmende Luftprobleme bei einfachster körperlicher Belastung. Zum Schluss kam ich nicht mal mehr zwei Etagen die Treppe rauf, ohne oben 30 Sekunden nach Luft zu schnappen.
Also bin ich gestern in Lübeck zum Lungenfacharzt gegangen und der hat mich sofort ins Krankenhaus eingewiesen. Sein Verdacht hat sich hier bestätigt: ich habe eine Lungenembolie.
Als Ursache hat man heute eine Oberschenkel-Thrombose diagnostiziert. Das ist natürlich keine Kleinigkeit und deshalb muss ich noch ein paar Tage hier bleiben. Die Embolie ist bis dahin unter Kontrolle, wegen der Thrombose werde ich noch ein paar Monate kürzer treten müssen. Damit ist das Projekt leider beendet. Vielleicht mache ich die Tour ja später mal in Etappen...

Ich danke Euch fürs Verfolgen und für die Unterstützung bis hierher.

Liebe Grüße
Hansi

Samstag, 16. Juni 2018

12. Etappe: von Neustadt nach Lübeck

Heute ist es dann doch passiert: es hat zum ersten Mal geregnet.
Es kam nicht unerwartet, aber der Regen war erst für Abends angekündigt. Ich hatte aber Glück und fuhr gerade an einem Bus-Wartehäusschen vorbei und konnte mich unterstellen.
Nach 20 Minuten kam dann auch schon wieder die Sonne raus.
Aber von Anfang an: nach einer erholsamen Nacht im urgemütlichen Zimmer bei der sehr netten Gastgeberin Bine (sie managt gleich fünf Airbnb-Zimmer neben ihrem Laden und drei Hunden!) fuhr ich mit dem Rad an der Küste entlang Richtung Travemünde. Den "richtigen" Weg parallel dazu etwas im Landesinneren war ich gestern schon in umgekehrter Richtung auf dem Weg von Lübeck nach Schönwalde gefahren. Der Weg an der Küste entlang ist außerdem schön flach. Nicht zuletzt war das die letzte Möglichkeit für eine Küstenfahrt, weil ich ab heute sowieso keinen Strand mehr sehen.
In Sierksdorf habe ich zwischendurch lecker gefrühstückt. Mittags war ich dann in Travemünde. Das liegt eigentlich gar nicht auf dem Weg, aber es hörte sich interessant an und ich wurde nicht enttäuscht. Sehr ähnlich wie Warnemünde,  wo wir vor ein paar Wochen waren: zur Ostsee hin große Hotels und eine breite Promenade. Ab der Mündung der Trave ein alter Fischerhafen mit einer lebhaften kleinen Promenade, natürlich touristisch erschlossen aber ganz nett.
Von dort sind es noch knapp 20 km bis Lübeck. Dabei gab es dann die kleine Regenpause, aber ich war trotzdem schon um halb fünf hier im Hotel. Zum ersten Mal habe ich jetzt zwei Übernachtungen am gleichen Ort, weil für morgen ein Ruhetag geplant ist. Ich habe mir schon einen ersten Überblick über die Stadt verschafft und für  morgen ein paar Besichtigungen geplant. Der Plan ist eng getaktet, weil ich mich schon um 15 Uhr zum Public Viewing aufmache. Deutschland spielt um 17 Uhr und ich möchte einen guten Platz haben. Die Location habe ich mir heute schon mal angesehen. Das ist eine coole Beach Bar in einem Multi-Kulti-Zentrum hinter verlassenen Hafenschuppen.
Strandsalon Lübeck
Das wird bestimmt ganz lustig. 

Freitag, 15. Juni 2018

11. Etappe: von Schönwalde nach Neustadt (Holstein)

Spanien gleicht gerade gegen Portugal aus => 2:2
Ich sitze in Neustadt in einer Kneipe und genieße den ersten Abend "downtown" seit dem Start vor zwei Wochen. Meine Airbnb-Gastgeberin hat ein Haus direkt in der Fußgängerzone!
Mein Zimmer ist riesig und ganz cool im weißen Shabby Chic eingerichtet.
So toll hatte der Tag gar nicht begonnen: die Hotelwirtin hatte verschlafen! Frühstück sollte es eigentlich ab 7 Uhr geben und mein Bus ging schon um 7:52. Als ich sie um 20 nach 7 endlich telefonisch erreichte und meine Situation schilderte,  meinte sie "kein Problem, bin um 8 Uhr da" - toll!
Am Ende gab's 'ne lahme Entschuldigung und selbstgeschmierte Brötchen zum Mitnehmen - zum vollen Preis...
3:2 für Spanien!
In Neustadt konnte ich meinen Rucksack bei einer total netten Bahnbeamtin deponieren, um nach Lübeck zu fahren und ein Rad zu leihen.  Mein Plan sieht vor, dass ich die Etappen 11 (Schönwalde) bis 14 (Ratzeburg) mit dem Rad fahre,  um dann nach dem Wien-Wochenende wieder zu wandern.
Das bedeutet nochmal 10 Tag Schonung für den Fuß, um dann immer noch 1.500 km zu gehen. .
In Lübeck habe ich im vierten Laden endlich ein Rad bekommen.  Dazwischen konnte ich viel von der Stadt sehen. Sie ist absolut sehenswert und ich freue mich schon auf den Ruhetag am Sonntag dort.
typischer Lübecker Stiftshof
Mit dem Rad ging es dann zurück bis fast nach Schönwalde, um von da aus die Etappe nach Neustadt zu fahren. Bei wieder einmal strahlendem Sonnenschein fuhr ich durch eine Landschaft, die mich manchmal sogar an die Toskana erinnerte. (es fehlten nur diese alleinstehenden Zypressen).
Am Ende war ich dann froh,  als ich nach mehr als 50 km im Sattel endlich in Neustadt ankam.

Ronaldo macht in der letzten Minute noch das 3:3.
Ich hasse den Kerl, war aber natürlich ein toller Freistoß



Donnerstag, 14. Juni 2018

10. Etappe: von der See in die Berge

Nach einer sehr entspannten Übernachtung in Eutin (die Gastgeberin habe ich nur zehn Minuten beim Morgenkaffee gesehen) bin ich mit dem Rad (Rucksack auf dem Gepäckträger) losgefahren.
was für ne Klapperkiste
Heutiges Ziel ist Schönwalde am Bungsberg, wobei die Tour direkt über diese höchste Erhebung Schleswig-Holstein führt. Die "Besteigung" war natürlich keine Heldentat, weil der Berg nicht mal halb so hoch wie der Drachenfels ist, aber bei dem schönen Wetter gab es noch eine schöne Aussicht.
Danach war ich schon mittags in Schönwalde, um meinen Rucksack im gebuchten Landgasthof abzugeben. Dabei stellte sich leider heraus, dass das angeschlossene Restaurant natürlich heute Ruhetag hat. Wäre auch zu schön gewesen, abends essen zu gehen...
Nur mir dem kleinen Tagesrucksack auf dem Rücken bin ich dann noch 30 km nach Plön gefahren, um das Rad zurückzubringen. Von da aus bin dann mit Zug und Bus zurück nach Schönwalde gefahren. Alles in allem hat es sich gelohnt, das Rad für die drei Tage zu leihen, weil ich so die Etappen doch noch erleben konnte und das Projekt nicht abbrechen musste.
Und als Happy End war ich sogar rechtzeitig zum Eröffnungsspiel wieder hier.


Mittwoch, 13. Juni 2018

9. Etappe: von Plön nach Eutin

Was für eine schöne Etappe:
praktisch nur Waldwege entlang der Seen.
Das ganze bei angenehmem Wetter (leicht bewölkt).
Zuerst ging es von Eutin nach Malente.
da gibt es sogar eine Meejungfrau 
Ja, ein Abstecher zur Sportschule, die heute "Uwe Seeler Sportpark" heißt, durfte natürlich nicht fehlen. So kurz vor der WM ein wenig "Geist von Malente" kann ja nicht schaden. Ansonsten ist der Ort eine große Enttäuschung: zum See hin große  Kurhotels, aber mit verblasstem Charme.  Und im Ort selbst noch nicht mal ein Marktplatz oder eine Fußgängerzone.
mehr ist hier nicht los...
Dann ging's weiter nach Eutin und siehe da: eine richtig schöne kleine Stadt mit Marktplatz, Fußgängerzone und sogar ein Schloss.
Marktplatz in Eutin
Da hab ich mich ein paar Stunden rumgetrieben, bevor ich hier ins Airbnb gefahren bin. Der Schlüssel lag übrigens im Briefkasten und die Gastgeberin kommt erst spät nach Hause.  Das nennt ich mal Vertrauen
!

8. Etappe: von Bredeneek nach Plön

Als ich morgens los lief, merkte ich schon nach 100 Metern, dass das nicht klappt mit der 25 km Etappe (siehe "aus die Maus"). Mit Mühe und Not habe ich die 4 km bis Preetz geschafft.
Auf dem Weg nach Preetz
Von dort wollte ich dann mit der Bahn ins Krankenhaus nach Plön fahren. Als ich ankam, stand schon ein Zug am Bahnsteig. Der Lokführer bestätigte, dass es der Zug nach Plön sei. Als ich das Ticket aus dem Automaten gezogen hatte, fuhr er mir vor der Nase weg. Na toll! Um die Wartezeit bis zur nächsten Bahn zu überbrücken, suchte ich im Handy schon mal den Weg vom Bahnhof Plön zum Krankenhaus. Upps, 14 km? Tja, das Kreiskrankenhaus liegt gar nicht in der Kreisstadt Plön, sondern in...Preetz! Es war nur 600 Meter entfernt. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den ungeduldigen Lokführer.
Drei Stunden später saß ich dann (mit neuem Ticket) doch im Zug. Plön ist ja das eigentliche Etappenziel.
 "City" von Plön
Als ich dort das Fahrrad geliehen hatte, war es erst 15 Uhr. Zeit genug, um damit zurück Richtung Preetz zu fahren, um einen großen Teil der Etappe doch noch zu sehen. Es hat sich wirklich gelohnt und der Fuß hat gehalten. Auch noch die acht Kilometer zur Airbnb-Unterkunft in Ascheberg:
Esszimmer in der alten Scheune 

Dienstag, 12. Juni 2018

Aus die Maus - bis auf Weiteres....

...geht es zu Fuß leider nicht weiter.
Ich war in Preetz im Krankenhaus, denn mir tat inzwischen jeder Schritt mit links höllisch weh tut (mit rechts geht's sehr gut, aber nur mit rechts würde ich umfallen oder im Kreis gehen).
Nach dem Röntgen hat der Arzt eine Überlastung diagnostiziert, aber es ist noch kein Ermüdungsbruch zu erkennen.
Leider muss ich den Fuß jetzt eine Woche schonen, außerdem sollen Voltaren, Ibuprofen und Kälte helfen. Wie geht es jetzt weiter? Ich weiß es nicht.  Ich habe ja noch acht Unterkünfte bis Mölln vorgebucht. Danach die Rückfahrt nach Leverkusen für vier Tage, weil wir mit der Familie über's lange Wochenende wegfahren.
Als erstes werde ich mir ein Fahrrad leihen und schauen, ob ich die Etappen damit abfahren kann. Dann habe ich wenigstens alles gesehen. Die Gegend wird nämlich sehr schön: die holsteinische Schweiz ist eine hübsche Seenlandschaft mit lauschigen Orten.

Montag, 11. Juni 2018

7. Etappe: von Kiel nach Bredeneek

Das Wochenende ging viel zu schnell vorbei.
Erstens weil es am Ijsselmeer sehr schön und das Segeln mit Freunden mal wieder sehr harmonisch war.  Aber für den linken Fuß war's dann doch zu kurz.  Der besten Ehefrau von allen war direkt aufgefallen, dass der Knöchel dick geschwollen war.  Deshalb standen Schonung,  Kühlen und Voltaren auf dem Stundenplan. Aber es hatte nicht den erhofften Effekt; der Knöchel war heute schon nach 2 km wieder dick.
Ich hatte die Etappe schon gekürzt: statt am Hbf zu starten bin ich mit dem Bus ein Stück aus der Stadt gefahren. Von Klausdorf waren es dann nur noch 10 km hierher nach Bredeneek (im eigentlichen Etappenort Preetz war leider keine Unterkunft zu bekommen).
Der Weg war der schönste auf der bisherigen Wanderung: er führte zum ersten Mal auch über einem "richtigen" Wanderweg,  den Schwentinen-Wasser-Wanderweg entlang des längsten Flusses Schleswig-Holsteins.
Der Fluss bildet alle paar hundert Meter kleine Seen und der Weg führt fast nur durch den Wald vorbei an Wassermühlen und einem kleinen Tierpark.
Was ich vorher mal wieder nicht wusste ist, dass dieses Gasthaus hier ausgerechnet Montags Ruhetag hat. Dann gibt es halt nur Brot von morgens. Morgen früh wird's dann spannend: ich bekomme für 6 Euro ein Teller-Frühstück. Das werde ich im Kühlschrank in der Etagenküche finden... 

Mittwoch, 6. Juni 2018

Resümee der ersten Woche

Eins vorab: ich wusste, dass das kein Urlaub wird, aber dass es so hart ist, habe ich nicht erwartet . Jetzt weiß ich, dass ich besser mit kurzen Etappen gestartet und früh einen Ruhetag eingeplant hätte.
Für die beiden langen Wochenenden vom 7. - 10. und vom 21. bis 24. Juni hatten wir schon früh Urlaube gebucht. Die wollte, ich nicht wegen meiner Wanderung absagen (Familie und Freunde gehen vor).  Nachdem ich mir ausgerechnet habe, wo ich bis dahin binl, habe ich die Bahntickets gekauft. Danach habe ich die Übernachtungen der ersten 16 Etappen vorgebucht. Das hat einerseits jede Spontanität verhindert, andererseits nerviges Suchen nach Unterkünften erspart. Das muss ich auch in Zukunft abwägen, aber mit zunehmender Erfahrung und körperlicher Fitness wird sich das hoffentlich etwas entspannen.
Eine Alternative wäre, doch mit Zelt zu wandern. Damit wäre ich völlig unabhängig. Ich habe mich bei der Vorbereitung dagegen entschieden, weil ich außer dem Zelt auch einen Schlafsack und eine Unterlage (aua Rücken), sowie Geschirr und Proviant tragen müsste. Vielleicht gewöhnt sich der Körper ja so sehr an das jetzige Gewicht von 9 kg,  dass auch 13 kg gehen. Hat emand eine Meinung oder einen Tipp zu diesem Thema?
Mit dem Wetter habe ich bisher großes Glück gehabt: kein Tropfen Regen, kein Sturm an der See!
Zum Schluss (aus gegebenem Anlass) noch ein Wort zum Thema "Gefahren auf dem Weg": ich hab hinter jeden Baum geschaut, aber da war nix. Die größte Gefahr,  um meine Wertgegenstände zu kommen ist, dass ich sie irgendwo liegen lasse .
Jetzt mache ich erstmal vier Tage Urlaub vom Urlaub und vom Bloggen.

5. Etappe von Eckernförde nach Freidorf

Eigentlich endet die Etappe in Dänisch-Niendorf, aber da war keine bezahlbare Übernachtung zu bekommen. Zu Fuß ankommen und dann 120,- Euro pro Nacht zu zahlen fand ich irgendwie schräg. Ich komme erst um 18 Uhr an und bin morgens früh wieder weg, dazwischen schlafe ich wie ein Toter... 
Also hatte ich zum ersten Mal über Airbnb gebucht. Ich habe ein sehr schönes, großes Zimmer mit modernem Bad bei Sophia in Strande-Freidorf, 5 km von Dänisch-Niendorf entfernt.
Dieser Umweg hätte die sowieso schon lange Etappe auf 35 km verlängert. So beschloss ich, den Weg weit vor Dänisch-Niendorf zu verlassen und quer durch die Halbinsel Schwedeneck nach Freidorf zu gehen.
Das Wetter war wieder sehr sonnig und es ging an der Südseite der Förde auf malerischen Weg durch einen Wald auf einem Hügel entlang der Küste.


Nachher ging es runter zum Strand und durch den Sand weiter. Das war natürlich super anstrengend und ich freute mich auf das Strandlokal, dass in der Karte angekündigt war. Die erste Pause unterwegs in einem Cafe oder Restaurant. Die Enttäuschung war natürlich riesig, als sich das "Restaurant" als Campingplatz-Kaschemme herausstellte, die erst Abends geöffnet hat :-(
Also weiter den Strand entlang und dann landeinwärts viele lange Kilometer auf Asphalt zur Unterkunft. Die gemütliche Einrichtung kann für vieles entschädigen und wenn man einmal geduscht hat, ist alles vergessen und man freut sich auf den nächsten Tag!

Die 6.Etappe nach Kiel fällt leider aus

Ich sitze gerade in einem Cafė in Schilksee. Hier fanden die Segelwettbewerbe der Olympischen Spiele 1972 statt. Ein Traum in Beton und negatives Vorbild für alle, die von einer neuen deutschen Bewerbung träumen.
Olympia-Stützpunkt Schilksee
Das mit dem Wandern muss heute weitgehend ausfallen,  um die geschundenen Füße zu schonen und den weiteren Verlauf nicht zu gefährden. Für heute Mittag ist sowieso schon lange ein Ticket für die Rückfahrt nach Leverkusen gebucht. Wir fahren übers lange Wochenende mit Freunden zum Segeln ans Ijsselmeer, eine alte Tradition und der Termin steht seit vielen Monaten. Diese kurze Pause wird den Füßen die notwendige Erholung gegeben und am Montag geht es in neuer Frische weiter.
Heute morgen bin ich nur die 3 km von Freidorf nach Strande gegangen und habe mir ein Fahrrad geliehen, um damit bei strahlendem Sonnenschein wenigstens einen Teil der der heutigen Etappe abzufahren. Eigentlich wollte ich an der Küste bis Dänisch-Niendorf, aber auf halbem Weg musste ich umkehren, weil der Weg durch die Dünen führt und ich mit dem Rad im Sand nicht weiter kam. Bis dahin war es aber sehr schön mit herrlichem Blick auf die Ostsee
Bülker Leuchtturm 
Jetzt noch ein paar km in Richtung Kiel auf dem E1.

Dienstag, 5. Juni 2018

4. Etappe von Ahlefeld nach Eckernförde

Abgesehen vom häufigen Verlaufen war es eigentlich eine schöne Etappe mit einem ganz neuen Charakter. Es ging kilometerweit an riesigen Maisfeldern entlang auf Wirtschaftswegen, die aus zwei Fahrspuren aus Beton bestehen.Man kann meist sehr gut zwischen den Spuren laufen. Sieht nicht sehr schön aus, hält aber bestimmt ewig. Dazu gibt es zumindest auf einer Seite eine schöne Naturhecke:

Zum Abschluss das Windebyer Noor, ein schöner Binnensee, der - auf der "Rückseite" von Eckernförde gelegen  - ein Schattendasein fristet.

Die "schöne" Seite von Eckernförde ist natürlich die Seite zur Ostsee mit Strand und Prommenade.
Binnenhafen in Eckernförde 

Marktplatz in Eckernförde 

Verloren im Lankreis Rendsburg-Eckernförde

Wie ich erfahren habe, ist dies der drittgrößte Landkreis Deutschlands. Da sollte Orientierung eigentlich das A und O sein. Aber was ich gestern auf dem Weg zwischen Ahlefeld und Eckernförde erlebt habe...
Zu den regulären 26 km kamen bei mir mindestens 5 bis 6 km dazu, weil ich mich mehrmals verlaufen habe. Viele Markierungen  waren missverständlich oder schwer zu finden. Die Spezialität des Tages war das "weiße Kreuz auf weißem Grund":
Hier geht's links ab!


An vielen Kreuzungen gab es gar keine Hinweise. So muss man erst mal per GPS feststellen, wo man ist und dann in der Etappenkarte auf dem Handy schauen, wie es weiter geht.
Eine neue Erfahrung ist für mich als "Alpenwanderer" sowieso die häufigen Kreuzungen und Richtungswechsel bei Flachetappen. Aber auch daran werde ich mich gewöhnen...

Sonntag, 3. Juni 2018

3. Etappe von Schleswig nach Ahlefeld

Die beste Ehefrau von allen meint,  dass ich meine Etappen zum Start falsch eingeteilt habe. Und natürlich hat sie wieder mal Recht: als ich am ersten Tag erst um 16 Uhr ankam, hätte ich mir vielleicht erst mal Flensburg anschauen und am nächsten Tag mit 10 oder 15 km starten sollen, um dann Tag für Tag etwas zu steigern.
Jugendherberge in Schleswig 
Heute stand eine 21 km Etappe auf dem Orginal-Etappenplan.  Sie endete in Breckendorf und da ist auch alles andere schon beendet.  Ich musste also 9 (!) km weiter bis zum nächsten Hotel hier in Ahlefeld.  Das liest auch noch 3 km ab vom Weg,  sodass ich insgesamt 6 km weiter laufe als geplant.
Die 30 km heute waren aber wesentlich entspannter als gestern.
Das Schloss in Schleswig 
Die Landschaft war vor allem am Anfang (Naturschutzgebiet Haithabu-Dannewerk) sehr beeindruckend . Es gab auch viel mehr Fuß-schonenende Naturwege und der Himmel war den ganzen Tag bedeckt. So kann es weitergehen!
Noch ein Wort zum Thema "Markierungen": Der ganze Weg ist bisher sehr gut markiert.
Nein, der Baum wird nicht gefällt 

So soll es sein
Manchmal stehen auf 100 Meter geradeaus drei Zeichen. Aber wenn eine kleine Straße eine große quert, muss man manchmal in alle drei Richtungen gehen, bis man das Kreuz gefunden hat. Man kann das ja auf der Karte sehen,  Aber den ganzen Tag mit dem Handy durch die Gegend laufen will man ja auch nicht.

Ab jetzt kann auch kommentiert werden

Auch wenn es die meisten nicht glauben: ich bin tatsächlich schon (knapp) über 28 Jahre alt. Das erklärt vielleicht, weshalb ich mich mit der Blogget-Technik noch schwer tue. Auf jeden Fall habe ich heute schonmal zwei Probleme gelöst: ich kann jetzt Fotos posten (dafür braucht man nämlich WLAN) und jetzt habe ich auch die Kommentarfunktion aktiviert.

Liebe Grüße aus Brekendorf

Samstag, 2. Juni 2018

2. Etappe: von Oeversee nach Schleswig

Anderer Tag, das gleiche Problem: zu viel Sonne und zu viel Asphalt. Ich starte bei strahlendem Sonnenschein und gefühlt schon 22 Grad morgens um 9. Leider führen die ersten 12 km wieder ausschließlich über Asphalt (Radwege und kleine Nebenstraßen). Bei der ersten Pause dann die ersten Zweifel, ob ich die heutige Etappe von 30 km schaffe. Der Rucksack wird mit jedem Schritt schwerer, die Schultern schmerzen und unter dem rechten Fuß drückt's gewaltig . Dazu kommt, dass es zwischendurch keine Einkehrmöglichkeiten gibt ( noch noch einmal Geschäfte oder Bäckereien). Die Gegend wird eben ausschließlich landwirtschaftlich genutzt. Es gibt noch nicht einmal Picknickplätze oder Bänke für Wanderer.
Nach der Pause wurde der Weg dann besser und abwechslungsreicher mit Wald- und Wirtschaftswegen. Und mein Wunsch ans Universum würde erhört:
das wurde aber aus Zeit
Insgesamt hat sich die Etappe aber gewaltig gezogen und ich war froh, als ich hier in Schleswig ankam. Ich wohne in der Jugendherberge über der Stadt und bin jetzt zum Essen in der Fußgängerzone. Das Fußballspiel droht auch noch auszufallen...
Naja, morgen ist auch noch ein Tag und irgendwann wird der Körper sich an die Strapazen gewöhnen.
Aber bevor jemand Mitleid entwickelt, sei betont, dass ich mir das so selber ausgesucht habe :-)

Freitag, 1. Juni 2018

1. Etappe: von der dänischen Grenze nach Oeversee

Das fängt ja gut an...
Der Zug hatte eine halbe Stunde Verspätung und der Weg von Flensburg zur Grenze war länger als erwartet: die Fahrt im Touristenstau dauerte noch einmal eine halbe Stunde. So konnte ich erst um vier Uhr starten und kam nach 22 km erst nach neun hier an. Die Küche hat zu, das Haus kein WLAN und die Füße tun weh :-(
Aber der Reihe nach: der Einstieg in den Weg war schnell gefunden, der Weg ist meist sehr gut ausgeschildert und das Wetter war super (sehr sonnig mit einem leichten Wind).
Start an der Grenze
Die ersten sechs Kilometer durch den Wald auf Wirtschaftswegen und manchmal Trampelpfaden. Dann sehr schön auf einem Naturpfad direkt an der Ostsee bis kurz vor Flensburg. Und ab da nur noch auf Asphalt. Grauenvoll für die Füße!
Flensburg war sehe schön: die Flensburger Förde reicht bis weit in die Stadt und lässt Platz für einen großen und mehrere kleine Häfen. Das Gelände ist nicht flach, sondern steigt auf beiden Seiten schon ordertlich an.
Auf der Westseite findet man eher Industrie und Arbeiterviertel, während die Ostseite mit Villen und Parks sehr mondän wirkt. Mein Weg führte ca. 1,5 Stunden relativ hügelig durch die Stadt. Es war dann schon seltsam, nach 2 Stunden wieder am Bahnhof vorbei zu gehen. Der Taxifahrer hatte mich vorher schon für total durchgeknallt gehalten, als ihm von meiner Wanderung erzählt habe.
Höhepunkt des Tages war die kurze Pause an der Hafenspitze in Flensburg: Mattjesbrötchen und ein (Fummìp-)Flens!
Der Rest der Wanderung war dann landschaftlich nett, aber unangenehm für die Füße.
Die freuen sich, wenn Sie gleich aus den Schuhen kommen!


Zur Frage von Sabine: ja, der Weg heißt nur "Europäischer Fernwanderweg E1". Wir können ihm auch gerne einen anderen Namen geben, Vorschläge sind immer willkommen.

Kurz vor dem Start

Ich sitze im Zug von Hamburg nach Flensburg.  Am Bahnhof in HH habe ich mir noch ein Franzbrötchen gekauft. Das ganze wird nebenbei auch eine kulinarische Deutschland-Tour.

Heute Morgen wurden die beste Ehefrau von allen und ich mit Blitz und Donner geweckt. Ist das ein Zeichen, will jemand meine Wanderung verhindern? Was für ein stümperhafter Versuch! Der Rucksack war längst gepackt, ich hatte mich von Kollegen, Freunden und Familie verabschiedet, die Zugfahrt und die ersten Übernachtungen sind gebucht.
Ich suche in mir irgendwelche Zweifel, aber da ist nichts: ich bleibe gesund, das Wetter wird gut und Zuhause passiert nichts.
Wenn der Zug pünktlich ist, bin ich um viertel vor drei in Flensburg. Vom Bahnhof sind es noch vier Kilometer bis zur Grenze, wo mein Weg startet. Dann habe ich noch 22 Kilometer  bis Oeversee.  Eigentlich wollte ich das Stück auch noch gehen (man hat ja seinen Wanderstolz), aber dann wird es schon arg spät.
Ich wundere mich schon ein wenig über mich selbst: ich bin ja nicht wirklich eine Plaudertasche. Über mich selbst spreche ich nicht gerne, schon gar nicht über Gefühle und so'n Zeug. Aber in den letzten Wochen haben mich sehr viele Leute auf die Wanderung angesprochen. Sie zeigten echtes Interesse und fragten, ob ich sie auf dem Laufenden halten könnte. Da kam schnell die Idee zu diesem Blog, zumal ich selber gerne Wanderblogs lese. Aber öffne ich mich nicht zu sehr gegenüber vielen Leuten?
Ich weiß es nicht, werde es aber einfach mal ausprobieren. So wie diese Sache vor allem aus Neugier entstanden ist. Macht das was mit mir? Was macht das
mit mir? Wir werden sehen...

38. Etappe: von Nussdorf nach Konstanz

Eine ausgesprochen nette und entspannte letzte Etappe bei strahlendem Sonnenschein. Nach dem morgendlichen Lauf bot der kleine Campingplatz...